Publikationshinweis: Ethikkommissionen in der Kommunikations- und Medienwissenschaft: Qualitätssicherung oder ‚Forschungsverhinderungsanstalt‘? (2023)
Forschungsintegrität ist eine Dimension der wissenschaftlichen Qualität. Sie wird durch Ethikkommissionen unterstützt, die zur organisatorischen Qualität des wissenschaftlichen Betriebs beitragen. Vor diesem Hintergrund ist im Schwerpunktheft „Ansätze des Wissenschaftsmanagements in der Qualitätsentwicklung“ der Zeitschrift „Hochschulmanagement“ ein Beitrag des FeKoM-Teams erschienen.
Forschungsintegrität als Qualitätskriterium kann nur gelingen, wenn die Herausforderungen und Chancen ethischer Überprüfungsprozesse ausgewogen sind. Im Beitrag werden die Chancen und Herausforderungen von Ethikkommissionen für die Kommunikations- und Medienwissenschaft diskutiert. Basis dafür sind Leitfadeninterviews aus dem FeKoM-Projekt. Interviewt wurden 31 überwiegend quantitativ forschende Kommunikations- und Medienwissenschaftler*innen aus dem deutschsprachigen Raum.
Die Ergebnisse zeigen: Die Forschenden sehen Chancen etwa in der Anregung zur Selbstreflexion, die Ethikkommissionen leistet und in der Standardisierung praktischer Abläufe. Als Herausforderungen werden z. B. die Erwartungen der Kommissionen und der zeitliche Rahmen der Begutachtung genannt, die einige Interviewte als zu einschränkend empfinden. Zudem wird deutlich, dass die forschungsethische Begutachtung durch Ethikkommissionen im Fachbereich noch nicht durchgängig als Standard etabliert ist. Aus Sicht vieler Interviewten gibt es dafür allerdings auch keinen Bedarf, außer z. B. das Studiendesign macht es notwendig. Gleichzeitig wird eine flächendeckende Institutionalisierung von Ethikkommissionen grundsätzlich als fachpolitisches Signal begrüßt.
Quelle: Schlütz, D., Zillich, A. F., & Roehse, E.-M. (2023). Ethikkommissionen in der Kommunikations- und Medienwissenschaft: Qualitätssicherung oder „Forschungsverhinderungsanstalt“? Hochschulmanagement, 18(1), 31–37.