Zusammenfassung
Durch Forschung kann Einzelnen (einschließlich den Forschenden selbst), Gruppen oder ganzen Gesellschaften Schaden zugefügt werden. Ziel forschungsethischer Normen und Regelungen ist die Anleitung zu einem Forschungshandeln, das solche Schädigungen möglichst vermeidet und gleichzeitig Forschungsfreiheit gewährleistet. Im Zentrum stehen Reflexionen der Prinzipien und Werte, die das Forschungshandeln und das Verhältnis von Forschenden und Forschungsteilnehmenden leiten. In den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften werden forschungsethische Belange zunehmend thematisiert und Forschende werden aufgefordert, eine ethische Unbedenklichkeitsbescheinigung ("ethical approval") vorzulegen, z.B. um europäische oder internationale Fördermittel einzuwerben oder in Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Um die fachweite und fächerübergreifende Verständigung zu fördern, hat der RatSWD im Rahmen eines breiten Konsultationsprozesses ein Gesamtkonzept für forschungsethische Grundsätze und Prüfverfahren in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften vorgelegt.https://doi.org/10.17620/02671.1