Zusammenfassung
Im Kapitel "Bereichsethiken" werden verschiedene Teilbereiche der Ethik in ihren Grundzügen beschrieben. Im Unterkapitel " Forschungs- und Wissenschaftsethik " skizziert Matthias Maring die Allgemeine Definition und Verortung, die interne und externe Verantwortung des Wissenschaftlers, die Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte Forschung, den Schritt von der Privatgelehrten-Forschung zur Großforschung, Sonderprobleme der Sozialwissenschaften und Fragen der Verantwortung, die Bedeutung von Werturteilsfreiheit und Objektivität und neue Herausforderungen der Forschungs- und Wissenschaftsethik. Maring leitet wie folgt in das Thema ein: Die Forschungs- und Wissenschaftsethik lässt sich –wie die allgemeine Ethik selbst – in eine deskriptive, eine normative und eine metaethische einteilen: „Die deskriptive Wissenschaftsethik untersucht beschreibend und u. a. auch mit erfahrungswissenschaftlichen Mitteln reale moralische Probleme und Phänomene in der Wissenschaft – z. B. Versuchsanordnungen bei Humanexperimenten. Die normative Wissenschaftsethik begründet die Grundsätze und -regeln ›guten‹ und ›richtigen‹ wissenschaftlichen Handelns bzw. Bewertens und beurteilt entsprechende Normen bzw. führt Fallanalysen durch. Die metaethische bzw. metatheoretische Wissenschaftsethik analysiert Begriffe, Konzepte und Sprache wissenschaftsethischer Sätze und Bewertungen einschließlich der Methoden ihrer Rechtfertigung. Die normative und unter Umständen urteilende, präskriptive Wissenschaftsethik ist die eigentliche, inhaltliche Wissenschaftsethik. Sie verbindet Individual-, Institutionen-, Korporationen- und Sozialethik und inhaltlich orientierte – materiale – Ethikansätze sowie formale Prinzipien der Verallgemeinerbarkeit. Wissenschaftsethik ist angewandte bzw. anwendungsorientierte Ethik oder auch Bereichsethik.“http://link.springer.com/10.1007/978-3-476-05320-6_4