Zusammenfassung
Lob-Hüdepohl setzt sich mit normativen Anforderungen an For- schungsethikkommissionen auseinander. Mit dem Begriff der ‚applikativen Ethik‘ geht er von Ethik als Reflexionsfigur aus, die normative Orientierungsbedarfe und ethische Angebote in Beziehung setzt. Die Erforderlichkeit eines solchen Zugangs begründet er insbesondere mit der Komplexität der Forschung mit Menschen. Vor diesem Hintergrund begreift er als Aufgabe von Ethikkommissionen nicht nur gut- achterliche Tätigkeiten, sondern ebenso die ethische Beratung. Diese zielt auf ein differenzierendes, abwägendes Ausloten unterschiedlicher Handlungsoptionen ab und unterstützt bei der kritisch-kreativen Reflexion moralischer Aspekte, und zwar unter Beteiligung möglichst aller Betroffenen. Lob-Hüdepohl betont, dass dies zu einer Demokratisierung ethischer Beratung und Entscheidung beiträgt.https://doi.org/10.2307/j.ctv1kr4n3n.16